Workshops, persönlicher Austausch, ausführliche Erfahrungsberichte, weiterführende Informationen und hilfreiche Erkenntnisse für die Umsetzung eines wichtigen, herausfordernden Themas: Das Paderborner Netzwerk „Kinderschutz im Sport“ veranstaltete im Berufskolleg Schloss-Neuhaus einen kompletten Thementag, der sehr gut angenommen wurde. Zahlreiche Teilnehmende nutzten im Berufskolleg Schloss-Neuhaus die Möglichkeit, sich weiterzubilden und direkt im Gespräch mit ausgebildeten Expert*innen wertvolle Tipps für die eigene Arbeit in ihren Sportvereinen zu bekommen.
Paderborner Netzwerk „Kinderschutz im Sport“ mit erfolgreichem Thementag
Freuten sich über den spannenden Austausch mit allen beteiligten Vereinen (v.l.): Ruth Kanzlsperger (Kinderschutzbund Paderborn), Lorenz Wettemann (Kreis Sportbund Paderborn), Maren Schwede (Sportjugend im SSV Paderborn), Mareike Wahl (Jugendamt Paderborn, Kinder- und Jugendbüro), Alena Bröckling (Kinderschutzbund Paderborn), Dr. Rasmus Jakobsmeyer (Sportjugend im SSV Paderborn), Josephine Rohmann (Kreissportbund Paderborn), Dr. Anne Thissen (SC Paderborn 07), Antje Schramm (Stadtsportverband Paderborn e.V.)
Kinderschutzbund Paderborn e. V.
Für die Verantwortlichen des Paderborner Netzwerks „Kinderschutz im Sport“ ist die Motivation für ihr Engagement klar und unverzichtbar: „Um Kindern in Paderborner Sportvereinen eine sichere und geschützte sportliche Heimat bieten zu können, müssen in den Sportvereinen alle Aktive an einem Strang ziehen – Vorstände, Übungsleitende, Eltern und Sporttreibende.“
Das 2022 gegründete Netzwerk initiierte vor diesem Hintergrund einen kompletten Thementag „Kinderschutz im Sport“. Das Ziel: Allen Paderborner Sportvereinen und den jeweiligen Verantwortlichen in einem oft durch Unsicherheiten geprägten, sehr sensiblen Arbeitsumfeld Hilfestellung bieten. Im Berufskolleg Schloss-Neuhaus folgten viele Teilnehmende der Einladung und informierten sich zunächst über das Netzwerk und die Aktualität des Themas.
Die Pausen zwischen den Impulsvorträgen nutzten alle Anwesenden für einen regen Erfahrungsaustausch darüber, wie effektive Kinderschutzkonzepte erarbeitet und verbessert werden können. Im Anschluss konnten die Teilnehmenden in den folgenden Workshops ihr Wissen erweitern:
1) Die Risikoanalyse – Gefahren identifizieren, um konkrete Maßnahmen zu initiieren
Referentin: Dr. Anne Thissen (Nullsieben Akademie, SC Paderborn 07)
Hier wurde zunächst das Ziel der Risikoanalyse für die Erarbeitung eines Schutzkonzeptes erläutert. Anschließend ging es um die Identifikation gemeinsamer möglicher Gegenstandsbereiche und die Erarbeitung von Möglichkeiten zur Gefahrenreduzierung. Neben der Vorstellung partizipativer Möglichkeiten, insbesondere für Kinder, rundeten praktische Hinweise zur Umsetzung der Risikoanalyse den Workshop ab.
2) Bausteine von Schutzkonzepten – Prävention leben und verankern
Referentin: Josephine Rohmann (KreisSportBund Paderborn e. V.)
In diesem Workshop wurden die wichtigen Bausteine und Komponenten vorgestellt, die bei der Ausarbeitung eines umfassenden Schutzkonzeptes berücksichtigt werden sollten. An exemplarischen Beispielen wurde aufgezeigt, wie mit den richtigen Werkzeugen ein individuelles, anwendbares Konzept entwickelt werden kann, das nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch im Vereinsalltag gelebt wird.
3) Kinderschutz im Sport - Handlungskompetenz im Fall der Fälle
Referentinnen: Alena Bröckling (Kinderschutzbund Paderborn e. V.) & Mareike Wahl (Kinder- und Jugendbüro, Jugendamt Paderborn)
Ein Workshop, der sich speziell an die in Sportvereinen engagierten Personen richtete, die sich mit dem sensiblen Thema des Kinderschutzes in der Sportpraxis auseinandersetzen möchten. Im Mittelpunkt stand der Umgang mit Verdachtsmomenten oder bereits eingetretenen Vorfällen im Verein. Es wurden Strategien erarbeitet, die im individuellen Fall eine Orientierung bieten und damit beim Thema Kinderschutz mehr Handlungssicherheit schaffen können.
Hintergrundinformation
Das Thema sexualisierte und interpersonelle Gewalt ist in der heutigen Gesellschaft - und damit auch in Sportvereinen - vielfältig präsent und kann von vielen internen und externen Faktoren abhängig sein. Um Paderborner Sportvereinen in diesem durch viele Unsicherheiten geprägten, und zugleich sehr sensiblen Arbeitsumfeld Hilfestellung bieten zu können, wurde das Paderborner Netzwerk „Kinderschutz im Sport“ im Jahr 2024 von der Sportjugend im Stadtsportverband Paderborn initiiert. Gemeinsam mit dem KreisSportBund Paderborn, dem Kinderschutzbund Paderborn, dem Paderborner Jugendamt (Kinder- und Jugendbüro & Bildungsbüro Kind & Ko) und dem SC Paderborn 07 findet im Netzwerk ein regelmäßiger Austausch statt. Ziel ist es, den Sportvereinen bei administrativen Fragen kompetent zur Seite zu stehen und bei der Erarbeitung präventiver Strategien und Vorhaben zu unterstützen.